Steigbügel
Steigbügel
Steigbügel als Grundausstattung beim Reiten
Steigbügel gehören zur Grundausstattung eines Sattels, egal, in welcher Sparte der Reiterei man unterwegs ist. Sie werden mit Hilfe von Steigbügelriemen seitlich am Sattel befestigt. In der englischen Reitweise werden in der Regel Steigbügel aus Metall mit rutschhemmender Gummieinlage verwendet. Westernbügel dagegen sind deutlich breiter angelegt und im Trittbereich mit einem Lederüberzug versehen.
Die korrekte Position des Steigbügels
Steigbügel dienen als Fußstütze des Reiters und helfen ihm beim Aufsteigen. Sie fördern die Federung der Gelenke (Hüfte, Knie- und Fußgelenke) des Reiters. Damit sie nicht zur fehlerhaften Abstützhilfe des Körpergewichts des Reiters werden, muss darauf geachtet werden, dass die Bügellänge korrekt eingestellt ist. Ein zu langer Steigbügel setzt den Reiter in den sogenannten Spaltsitz, bringt ihn aus der Balance und blockiert seine Gelenke statt diese abzufedern. Zu kurz eingestellte Steigbügel fördern einen Stuhlsitz. Der Reiter zieht Oberschenkel und Knie hoch und schiebt dadurch sein Gesäß aus dem Sattel nach hinten heraus. Eine ordnungsgemäße Hilfengebung ist in beiden Fällen nicht möglich. Als Faustregel gilt, dass sich die richtige Lage des Steigbügels beim hängenden Bein ca. 3 cm bis 4 cm über dem Absatz befindet. Es ist jedoch zu unterscheiden zwischen der Bügellänge beim Dressurreiten und beim Spring- und Geländereiten. Im Dressursattel sollte der Reiter einen langen, gestreckten Sitz erreichen, in dem Schulter, Becken und Absatz eine gedachte Linie bilden. Beim Spring- und Geländereiten werden die Bügel ca. drei bis vier Löcher kürzer verschnallt, sodass die Voraussetzungen für einen ausbalancierten leichten Sitz und Absprung gegeben sind.
Auch die korrekte Position der Trittfläche des Fußes auf der Steigbügeleinlage ist von großer Wichtigkeit für einen gestreckten, losgelassenen Sitz des Reiters. Sie sollte unter den Fußballen liegen. Viele Reiter platzieren den Bügel viel zu weit nach vorne, so dass der Unterschenkel nach hinten kippt und der Absatz nicht mehr in einer gedachten Linie zum Gesäß liegt. Der Sitz wird allgemein instabil. Um dem Reiter eine richtige Lage des Fußes im Steigbügel überhaupt zu ermöglichen, ist hier die Größe des Steigbügels von besonderer Bedeutung. Ist der Steigbügel zu klein, kann der Reiter seinen Fuß nicht weit genug im Bügel platzieren, ist er dagegen zu groß, besteht die Gefahr, dass der Fuß des Reiters durch den Steigbügel rutscht und der Reiter hängen bleibt.
Welcher Steigbügel für welche Reitweise?
Heutzutage gibt es verschiedene Arten von Steigbügeln. Im Dressursport wird meist der klassische Edelstahl-Steigbügel mit einer rutschhemmenden Gummieinlage verwendet. Im Spring- und Geländesport kommen meist Sicherheitssteigbügel zum Einsatz, da die Gefahr eines Sturzes hier ungleich höher ist. Sicherheitsbügel verfügen über ein seitliches Gelenk, sodass der Bügel in sich flexibel ist und der Reiterfuß sich nicht verhaken kann. Bei einem weiteren Modell ist das Metall der Außenseite des Steigbügels durch einen Lederriemen ersetzt, der naturgemäß deutlich nachgiebiger ist und ein Verkanten des Reiterfußes verhindert. Auch Steigbügel aus leichtem Aluminium finden immer mehr Anhänger. Für modewusste Reiter wird durch das Angebot an Steigbügeln in verschiedenen Farben gesorgt.